Hunderte Zelte in allen Farben stehen am Fusse einer langen Häuserreihe im Sand. Auf den Seilen, die die Zelte halten, ist Wäsche zum Trocknen aufgehängt, um die herum Kinder Verstecken spielen. Andere nutzen die Seile als Volleyballnetz, um einen Match auszutragen. Im Hintergrund überragen zwei Minarette die Stadt, in der die Bombenangriffe Narben hinterlassen haben. Überall springen einem die Zerstörung und das Leid, die durch die Bombardierungen verursacht wurden, ins Auge. Geht man zwischen den Zelten umher, begegnet man den intensiven, desillusionierten Blicken ihrer Bewohner:innen. Trotz der Angst ist manchmal auch ein Lächeln wahrzunehmen. Seit Oktober 2023 und dem Kriegsausbruch in Gaza bilden die Vertriebenen im Gouvernement Rafah Tag für Tag ein Menschengewimmel. Die Region erlangte traurige Berühmtheit durch die Massaker, die die ganze Welt schockierten.
«Wir können nicht mehr zwischen Donnergrollen und Bombenangriffen unterscheiden. Bei jeder Explosion leuchtet der Himmel über Rafah. Unser Leben ist voller Grauen.»
Die Folge: Laut Human Rights Watch sind 90 Prozent der Kinder unter zwei Jahren sowie der schwangeren und stillenden Frauen in Gaza von «schwerer Ernährungsarmut» betroffen, was bedeutet, dass sie weniger als zwei Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen. Huda*, 10 Jahre alt, einen schwarzen Kapuzenpullover über den Schultern, erzählt empört von ihrem Hunger und ihrem Durst, während sie im Zickzack zwischen den Wasserpfützen hindurchläuft: «Ich bin verzweifelt, weil ich nur trockene Lebensmittel esse und mich zum Trinken anstellen muss.»
Dies transportierte der erste Konvoi, den Tdh im November nach Rafah bringen konnte. Die Kits enthielten Dosennahrung, Erste-Hilfe-Sets sowie Windeln, Milchpulver und Babyausstattung.
konnten im Februar geliefert werden, die u. a. Shampoo, Zahnbürsten, Zahnpasta und Menstruationsartikel enthielten.
erhielten Spielzeug und Materialien, um mit den Kindern spielerische und pädagogische Aktivitäten durchzuführen.
sollten in den Flüchtlingslagern der UNRWA unsere Hilfe erhalten.
Dies transportierte der erste Konvoi, den Tdh im November nach Rafah bringen konnte. Die Kits enthielten Dosennahrung, Erste-Hilfe-Sets sowie Windeln, Milchpulver und Babyausstattung.
konnten im Februar geliefert werden, die u. a. Shampoo, Zahnbürsten, Zahnpasta und Menstruationsartikel enthielten.
erhielten Spielzeug und Materialien, um mit den Kindern spielerische und pädagogische Aktivitäten durchzuführen.
sollten in den Flüchtlingslagern der UNRWA unsere Hilfe erhalten.
Doch aufgrund der administrativen Hürden «sind wir von einer ausreichenden humanitären Hilfe sehr weit entfernt», bedauert Simone Manfredi, Delegationsleiter von Tdh in Jerusalem. Die israelischen Behörden blockieren den Zugang für Waren und humanitäre Helfer:innen. «In Gaza können wir uns daher ausschliesslich auf unser lokales Team verlassen, das selbst sehr stark betroffen ist», erklärt Simone. Die Teams sind deshalb erleichtert, wenn die Lastwagen durchkommen. Seit März gelingt es Tdh, einen Konvoi pro Monat vor Ort zu bringen. Ziel ist es, den Schwächsten ihre Würde zurückzugeben und gleichzeitig Freizeitaktivitäten mit Kindern aufrechtzuerhalten, für die es auch wichtig ist, zu spielen und ihre Gefühle auszudrücken. Die Kinder fragen sich: «Werden wir jemals wieder in die Schule gehen können?»
«Sie haben Schlafstörungen, empfinden Wut und bringen ihre Aggressivität zum Ausdruck. Das sind typische Symptome eines traumatischen Lebens. Seit 17 Jahren leben sie unter ständiger Blockade, haben bereits mehrere Kriege erlebt und noch nie einen ganzen Tag ohne Stromausfall erlebt.»
Vor diesem Hintergrund führt Tdh Aktivitäten durch, um Kinder und ihre Familien zu schützen. Die psychologische Erstversorgung und die Teilnahme an Spielen zum Beispiel ermöglichen es Kindern, sich zu öffnen, und helfen ihnen, Erleichterung zu finden, indem sie über ihre Traumata sprechen. Es gibt auch Schlüsselbotschaften und Sensibilisierungsaktivitäten für die Eltern, damit sie Konflikte innerhalb der Familie lösen können, denn Aggressivität ist in einer traumatischen Situation eine normale Reaktion. «Wir geben den Eltern Mittel zur Hand, damit sie dank einer positiven Einstellung besser mit dem Stress ihrer Kinder umgehen können», bringt es Khitam auf den Punkt. «Man verwendet oft das Wort Resilienz, aber hier geht es um etwas Grösseres», meint Simone mit Bewunderung. Zum Schluss sagt er