CLARISSA: Bekämpfung der Ursachen von Kinderarbeit in Asien

Junge, der an einem Programm zur Bekämpfung der Ausbeutung von Kindern in Myanmar teilnimmt

Tdh schafft durch das Konsortium CLARISSA - Child Labour Action-Research-Innovation in South and South East Asia - eine solide Datenbasis und entwickelt innovative Lösungen, um die Ausbeutung von Kindern in Bangladesch, Myanmar und Nepal zu bekämpfen.

Geschwister, die an einem Programm gegen die Ausbeutung von Kindern in Myanmar teilnehmen
Geschwister, die an einem Programm gegen die Ausbeutung von Kindern in Myanmar teilnehmen

Wichtige Zahlen:

160 mio

Kinder sind weltweit von Kinderarbeit betroffen

1200 

Geschichten von Kindern, die von den schlimmsten Formen der Kinderarbeit betroffen sind, werden erfasst

1500 

Familien in Bangladesch werden von 2021 bis 2023 mit Bargeld und sonstigen Hilfeleistungen unterstützt

Help

Das kinderorientierte Forschungsprojekt CLARISSA untersucht die Hauptgründe für die schlimmsten Formen von Kinderarbeit und entwickelt neue Lösungen zur Verhinderung. 

Weltweit sind 160 Millionen Kinder von Kinderarbeit betroffen; fast die Hälfte davon, 79 Millionen, arbeitet unter gefährlichen Bedingungen. Unser Ziel ist, zusammen mit Kindern und ihren Familien Lösungen zu finden, um zu verhindern, dass Kinder in gefährliche und ausbeuterische Arbeitssituationen geraten. 

Aktionsforschung auf der Grundlage der Erfahrungen von Kindern 

Im CLARISSA-Projekt haben Tdh und Partner 1200 Geschichten von Kindern aus Bangladesch, Myanmar und Nepal gesammelt, die von Kinderarbeit betroffen sind, um die Ursachen für die schlimmsten Formen der Kinderarbeit zu untersuchen. Die Kinder nehmen an einer Studie teil: Sie werden unterstützt, Erfahrungen von anderen Kindern zu sammeln und analysieren das Material gemeinsam. Durch diese Analyse konnten sie die Faktoren identifizieren, die dazu führen, dass Kinder in schlimmster Form arbeiten müssen, und sie konnten wiederkehrende Muster in den Lebensgeschichten erkennen. Anschliessend werden sie versuchen, die wechselseitigen Beziehungen zwischen den Faktoren, die Kinder in die schlimmsten Formen der Kinderarbeit treiben, zu veranschaulichen. Zum Beispiel musste ein 12-jähriges Kind die Schule verlassen, damit es in einer Lederverarbeitungsfabrik arbeiten konnte. Der Grund dafür war, dass der Vater des Kindes aufgrund von Gesundheitsproblemen der Familie keine finanzielle Unterstützung mehr geben konnte und Kredite aufgenommen werden mussten. Dort war das Kind gefährlichen Chemikalien und Maschinen ausgesetzt, was sich auf seine Gesundheit auswirkte. Als Nächstes bilden die Kinder Aktionsforschungsgruppen, um ihre eigene "Veränderungstheorie" zu entwickeln. Sie werden aktiv, reflektieren und evaluieren, um innovative Lösungen zur Bekämpfung der schwersten Formen der Kinderarbeit zu finden.

Dieser Ansatz kombiniert das Sammeln von Fakten und das Lernen aus der Praxis. Die wichtigsten Forschungsthemen sind Innovation im Sozialschutz, positive Familiendynamik und soziale Normen, Aufdeckung und Verringerung von Risiken in Versorgungsketten sowie die Beteiligung von Kindern. 

Kinder setzen sich für ihre Rechte ein 

Die Kinder werden dabei unterstützt, ihre eigenen Ansichten und Ideen zu entwickeln, zu vertreten und zu kommunizieren und sich auf allen Ebenen der Entscheidungsfindung zu beteiligen. Sie nehmen in Kinderclubs teil, die mit Regierungsstellen, der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO), verschiedenen Unternehmen und globalen Foren in Verbindung stehen. Dort können sie sich zu Wort melden, sich über die Erfahrungen von Kindern in gefährlichen Arbeitssituationen informieren und Lösungen vorschlagen.

Mädchen, das an einer Aktivität gegen die Ausbeutung von Kindern in Myanmar teilnimmt.
Mädchen, das an einer Aktivität gegen die Ausbeutung von Kindern in Myanmar teilnimmt.

Intervention im Bereich Sozialschutz 

In Bangladesch unterstützt Tdh mehr als 1500 Familien mit einer innovativen "Cash plus"-Methode, um soziale Probleme zu bekämpfen. Dabei wird besonders auf die schlimmsten Formen von Kinderarbeit fokussiert. Die "Cash plus"-Methode von CLARISSA beinhaltet regelmässige Bargeldtransfers und wird durch zwei zusätzliche Komponenten ergänzt. Die erste Zusatzkomponente konzentriert sich dabei auf Aktivitäten, die auf die Familie und das Kind abzielen und wird durch eine Fallstudie unterstützt. Die zweite Komponente zielt darauf ab, die Gemeinschaft zu mobilisieren und kollektive Massnahmen auf Gemeinde- und Gruppenebene durchzuführen. Die Sozialarbeiter führen bedarfsorientierte Gruppen von Kindern und Erwachsenen, sammeln Daten zur Kontrolle von Haushalten und bieten Unterstützung an. 

"Ich bin sehr glücklich, denn nach zwei Jahren kann ich endlich wieder zur Schule gehen. Dafür danke ich dem CLARISSA-Programm, das mir sehr geholfen hat. Wegen der Pandemie musste ich plötzlich die Schule verlassen und in einer Lederfabrik arbeiten. Dies gefiel mir überhaupt nicht, weil ich nur eines wollte: zur Schule gehen. Jetzt kann ich endlich diesen Job aufgeben und bin froh, wieder zur Schule zurückkehren zu können." Ich weiss, dass eine neue Phase meines Lebens beginnt, voller Chancen und Hoffnung", sagte ein 16-jähriger Junge.

Ziel von CLARISSA ist es, das Verständnis der Faktoren zu verbessern, die zu den schlimmsten Formen der Kinderarbeit führen, und innovative Massnahmen zu entwickeln, um diese zu bekämpfen. 

Die Mitglieder des CLARISSA-Konsortiums sind das Institut für Entwicklungsstudien, Terre des hommes, ChildHope und das Consortium for Street Children.

Mit Unterstützung von

Foreign, Commonwealth & Development Office (FCDO)

Foreign, Commonwealth & Development Office

Das FCDO ist eine Abteilung des britischen Ministeriums, die von 11 Agenturen und öffentlichen Einrichtungen unterstützt wird. Das FCDO fördert die Interessen der britischen Bürger, schützt die Sicherheit des Vereinigten Königreichs, verteidigt seine Werte und zielt darauf ab, gemeinsam mit den britischen internationalen Partnern die Armut zu verringern und globale Herausforderungen zu bewältigen.

Zur FCDO-Website
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CLARISSA: emerging evidence report
Modern Slavery Prevention and Responses in Myanmar: an evidence map
Children's engagement with exploitative work in Dhaka, Bangladesh
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