Sport und Resilienz: Kinder durch Bewegung stärken 

Kabaddi in India
03.04.2024

Bewaffnete Konflikte, Armut, Migration, Klimakrise - Kinderrechte sind heute weltweit in unterschiedlichen Kontexten gefährdet. Anlässlich des Internationalen Tages des Sports für Entwicklung und Frieden zeigt die führende Schweizer Kinderrechtsorganisation Terre des hommes Lausanne auf, wie wichtig Bewegung ist, um den Schutz und die Widerstandsfähigkeit von Kindern zu stärken.  

Am Samstag, 6. April, wird der Internationale Tag des Sports für Entwicklung und Frieden begangen. Terre des hommes Lausanne (Tdh) setzt sich für den Schutz von Kindern im und durch Sport ein und zeigt auf, wie eng Bewegung und Wohlbefinden mit Frieden und Kinderrechten zusammenhängen.

Hasina ist eines der Mädchen, die durch Kabaddi, eine Sportart, die in Indien sonst hauptsächlich von Männern gespielt wird, an Selbstvertrauen gewonnen haben. Gerade in den Westbengalen, wo Hasina lebt, ist die Gefahr von sexuellem Missbrauch, Menschenhandel und Kinderheirat gross. «Bevor ich anfing, Kabaddi zu spielen, dachte ich, ich sei wertlos», sagt Hasina.   

In den Sportprojekten von Tdh sind die sportlichen Aktivitäten so strukturiert, dass die Kinder Fähigkeiten wie Teamgeist, Kooperation und Selbstvertrauen entwickeln. Tdh macht sie auf Risiken und Gefahren aufmerksam und verstärkt so ihren Schutz. In Indien hat Tdh bereits mehr als 1500 Mädchen dabei unterstützt, ihr Selbstvertrauen zu stärken.

Nachhaltige Sportprojekte 

«Sport ist ein sehr wirksames Mittel, um Kindern zu helfen, sich von schwierigen Umständen zu erholen, Lebenskompetenzen zu entwickeln und sich für Veränderungen einzusetzen. Die Förderung des Zugangs zu sicherem Sport trägt zu unserer Aufgabe bei, die Rechte der Kinder zu schützen und ein Umfeld zu schaffen, in dem sich jedes Kind ungeachtet seines Status oder seiner früheren Erfahrungen entfalten kann», sagt Maria Bray, Tdh Expertin für Kinderschutz. 

Damit die Projekte nachhaltig sind, werden auch die Familien und Gemeinschaften von Kindern miteinbezogen. Die Sportaktivitäten werden oftmals von Kindern und Jugendlichen geleitet, was ihre Handlungsfähigkeiten stärkt. Doch das Empowerment hört hier nicht auf. Die Jugendlichen lernen, sich auch in anderen Bereichen für ihre Rechte einzusetzen, zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Klimawandel, in Konflikten oder bei geschlechtsspezifischen Ungleichheiten. Sport ermöglicht es, kultur- und gemeinschaftsübergreifend zusammenzuarbeiten und trägt so zu einem friedlicheren Zusammenleben bei.

Sensibilisierung durch Fussball 

Auch andere Sportarten stärken das psychische Wohlbefinden und das Empowerment von Kindern: In Ägypten und Bangladesch nehmen Kinder beispielsweise an von Tdh organisierten Fussballturnieren teil und machen mit bei Sensibilisierungsübungen und Diskussionen zu Themen wie Missbrauch und Klimawandel. So lernen sie, sich und andere Kinder zu schützen. 

«Sport kann die Leere füllen, unter der manche Jugendliche leiden, und nicht nur das, er ersetzt sie durch gutes Selbstvertrauen und Ehrgeiz. Eine Gesellschaft, die sich für Sport interessiert, ist eine Gesellschaft, die auf eine bessere Zukunft hinarbeiten kann», sagt Eslam, ein 24-jähriger Teilnehmer der Fussballaktivitäten in Ägypten.  

Um die Standards für den Kinderschutz im Sport zu erhöhen, arbeitet Tdh mit Sportorganisationen wie der Olympic Refugee Foundation, der UEFA, dem IOC und der FIBA zusammen.

Diese Seite teilen