Terre des hommes Lausanne (Tdh), die führende Schweizer Kinderrechtsorganisation, reorganisiert ihr Organisationsmodell, um Kinder und Jugendliche in gefährdeten Situationen in ihren rund 30 Einsatzländern besser unterstützen zu können. Dazu werden rund 40 Stellen in drei weitgehend autonomen Regionalbüros geschaffen. Die Arbeit von Tdh wird dadurch gestärkt und Entscheidungen können näher an den Aktivitäten getroffen werden.
- Tdh eröffnet drei Regionalbüros: Amman, Budapest und Dakar.
- Tdh stärkt damit ihre Präsenz vor Ort.
- Tdh hat 2300 Mitarbeitende in rund 30 Ländern.
Tdh verfügt über mehr als 60 Jahre Erfahrung im weltweiten Schutz der Kinderrechte und setzt sich vor Ort für das Wohl von Kindern und Jugendlichen ein. Die Stiftung, die rund 2300 Mitarbeitende beschäftigt, von denen 93 Prozent ausserhalb der Schweiz tätig sind, unternimmt nun einen weiteren Schritt, um ihre regionale Präsenz zu verstärken.
Dafür eröffnet Tdh drei Regionalbüros und stattet sie mit zusätzlichen Mitteln und mehr Eigenständigkeit aus: Amman für den Mittleren Osten und Asien, Dakar für Afrika und Budapest für Europa. Zudem wird eine Aussenstelle in Bangkok eröffnet, um die Beziehungen zur humanitären und entwicklungspolitischen Gemeinschaft in Asien und insbesondere zu den Geldgebern zu stärken. Der Schutz und die Förderung der Kinderrechte werden auch in den neuen Regionalbüros im Mittelpunkt der Arbeit stehen.
«Diese verstärkte Präsenz vor Ort wird unserem Engagement für die Rechte der Kinder eine gewichtigere Stimme verleihen und gleichzeitig die Relevanz, Effizienz und Wirkung unserer Aktivitäten erhöhen», sagt Barbara Hintermann, Generaldirektorin von Tdh.
Die Philosophie hinter dieser Reorganisation ist einfach: Entscheidungen sollen möglichst nah am Geschehen und den Bedürfnissen getroffen werden. Die vollständige Umsetzung ist für Ende 2025 geplant. Die Übertragung von Kompetenzen wird vom Hauptsitz in Lausanne erfolgen, wobei eine leichte Reduktion des dortigen Personalbestands vorgesehen ist. Insgesamt sind 19 Stellen von dieser organisatorischen Veränderung betroffen. Die betroffenen Mitarbeitenden können sich vorrangig auf die offenen Stellen in den Regionen bewerben.
Ein:e Regionaldirektor:in wird erwartet, um die Koordination mit den Länderbüros in der Region zu stärken, Allianzen und Synergien zu schaffen und sich über bewährte Praktiken auszutauschen. Im Rahmen des neuen Organisationsmodells wird die Zentrale die Rolle eines Fachzentrums übernehmen. Ihre Aufgaben umfassen die Förderung und den Schutz der Kinderrechte sowie die globale Steuerung der Organisation, Überwachung und Einhaltung von Vorschriften. Dabei wird sie weniger stark in das operative Tagesgeschäft eingebunden sein.
Neben dem Vertrauen, das Tdh durch diese Reorganisation in die lokalen Kompetenzen setzt, ermöglicht dieser Schritt eine Reduktion des administrativen Aufwands und setzt Ressourcen frei, die in strategische und prioritäre Projekte investiert werden können, die für die Organisation und ihre Ziele zentral sind. Darüber hinaus steht die Dezentralisierung im Einklang mit den aktuellen Tendenzen im humanitären und Entwicklungssektor. Seit dem Humanitären Weltgipfel 2016 in Istanbul sind NGOs aufgefordert, ihre Arbeitsweise anzupassen – nicht nur, um näher an den Einsatzgebieten zu sein, sondern auch, um stärker in Partnerschaft mit lokalen und nationalen Akteuren zu arbeiten.
«Wir freuen uns auf diesen neuen Abschnitt für Tdh und sind überzeugt, dass er unsere Stiftung stärken wird, um uns noch effektiver für die Rechte und Bedürfnisse gefährdeter Kinder auf der ganzen Welt einzusetzen. Wir sind überzeugt, dass wir durch unser erweitertes regionales Engagement und unsere Partnerschaften noch mehr positive Veränderungen bewirken können», sagt Jürg Schäffler, Präsident des Stiftungsrats.